Hochzeiten – Größer, perfekter, stressiger

Zu kaum einem anderen Thema gibt es so viele und große Erwartungen, wie zu Hochzeiten. Leider wird immer öfter vergessen, worum es wirklich geht: die Liebe zu feiern & Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. Stattdessen wird der Druck immer größer, eine „perfekte“ Hochzeit zu planen.

Worum es hier geht? Tipps für einen achtsameren Blick auf eure Hochzeit, um weniger auf die materiellen Dinge zu achten und mehr die Liebe in den Mittelpunkt zu stellen. Alle weiteren Artikel zur Mindful Wedding findet ihr HIER.

Bereits in der Planung sind große Hochzeiten voller Stress und oft gleicht der Hochzeitstag einer Performance des Brautpaares. Im Mittelpunkt von hunderten von Augen zu stehen, einem getakteten Zeitplan zu folgen und keinen Raum für ein bisschen Privatsphäre zu haben, dass alles ist anstrengend.

Bei der Planung einer Hochzeit werden dann auch oft alle im Alltag gelebten Überzeugungen über Bord geworfen. Es ist schließlich nur ein Tag und der soll groß, perfekt und wunderschön sein. Wenn der Fokus auf den materiellen Dingen liegt, wird der Hochzeitstag aber nicht eure Herzen gewinnen. Wer ihr seid und was euch wichtig ist, dass dürft ihr auch an eurem Hochzeitstag leben!

Die Gefahr ist groß, sich in den Erwartungen anderer zu verlieren und den perfekten Bildern von Instagram hinterher zu laufen. Sind eure Gefühle nicht wichtiger als Deko, Servietten und Stuhlhussen?

Eure Hochzeit soll doch nicht bloß perfekt aussehen, sie soll eure Herzen zum Strahlen bringen!

Anstatt euch ständig zu vergleichen, solltet ihr euch fragen, was ihr euch wirklich wünscht! Diese Wünsche dürfen wahr werden, es soll schließlich einer der schönsten Tage eures Lebens werden. Entscheidender als Perfektion ist das Gefühl, welches ihr habt und nach der Hochzeit behalten werdet. Wenn sich eine traditionelle Hochzeit nicht richtig anfühlt, dann dürft ihr auch anders heiraten. Es gibt nicht den einen richtigen Weg! Erschafft einen Hochzeitstag, der eure Herzen vor Freude hüpfen lässt.

Ihr seid euch nicht sicher, wovon ich spreche? Dann stellt euch diese Fragen:

  • Wie denkt ihr über Hochzeitstraditionen und wie beeinflussen euch die Erwartungen eurer Gäste? Was für einen Hochzeitstag wünscht ihr euch wirklich?
  • Was macht euch als Paar aus? Wie könnt ihr dies, also das wer ihr seid und was ihr liebt, in den Hochzeitstag einbinden?
  • Wie fühlt ihr euch, wenn ihr an einen strikten Zeitplan denkt? Wird es genügend Zeit geben, damit ihr den Tag in Ruhe genießen könnt?
  • Woran wollt ihr euch später erinnern? Welche Erinnerungen sollen bleiben?

* Kleiner Tipp: Eure Antworten werdet ihr nicht bei Pinterest finden.

Im Gegensatz zu den großen traditionellen Hochzeiten gibt es einen Trend zu achtsameren Hochzeiten. Wenn ihr euch die oben genannten Fragen stellt, dann seid ihr auf einem guten Weg. Es geht nämlich darum zu hinterfragen, was EUCH für EURE Hochzeit wirklich wichtig ist und sich von den Erwartungen anderer zu lösen.

Stellt euch vor, dass ihr an eurem Hochzeitstag einfach ihr selbst sein dürft, ohne die von anderen gesetzten Erwartungen. Es macht großen Spaß eine eigene Vision für den Hochzeitstag zu entwickeln, auch wenn es nicht einfach ist die Erwartungen und gefühlten Verpflichtungen hinter sich zu lassen.

Tretet einen Schritt zurück und fragt euch: was wollen und was brauchen wir wirklich?

Die Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Vor allem müssen sich die Antworten mit der Zeit entwickeln. Macht euch also keinen Stress, wenn ihr euch gerade ziemlich verloren fühlt. Wenn ihr noch nicht wisst, wohin es geht, dann stehen euch noch ganz viele Türen offen. Das ist doch gut.

Um euch den Weg zu einer achtsamen Hochzeit einfacher zu machen, möchte ich euch ein paar interessante Themen an die Hand geben:

  • Wie wollen wir getraut werden? Ist uns eine kirchliche Trauung wichtig oder passt eine kleine freie Trauung besser zu uns?
  • Mit welchen Freunden und Familienmitgliedern wollen wir unsere Liebe feiern? Bei wie vielen Gästen fühlen wir uns noch wohl?
  • Was bereichert unseren Hochzeitstag? Woran haben wir besonders viel Freude?
  • Welche Werte sind uns im Alltag wichtig und wie können wir sie in den Hochzeitstag einbringen?
  • Welche Dinge und welche Erinnerungen sollen euch nach der Hochzeit bleiben? Ein zusätzliches Stockwerk auf die Hochzeitstorte setzen oder lieber in ein Fotoalbum investieren?
  • Wie viel Müll entsteht durch eure Hochzeit und wie groß wird der CO2-Fußabdruck sein? Lässt sich Müll reduzieren oder zumindest auf das Hochzeitsfeuerwerk verzichten?
  • Unter welchen Bedingungen werden die Sachen produziert (z. B. Ursprung des Hochzeitskleids oder der Goldringe)? Was können wir upcyclen / leihen / wiederverwenden?

Allein beim Lesen dieser Fragen wird euch aufgefallen sein, dass eine achtsame Art des Heiratens nicht die Prinzessinnen Hochzeit mit 350 Gästen auf einem Schloss sein wird.

Achtsame Hochzeiten haben oft bewusst weniger Gäste, sind von der Stimmung her besonders intim und achten auch auf die Umwelt. Denn große traditionelle Hochzeiten verursachen einen großen Haufen an Müll. Der Grund dafür ist, dass die Brautpaare nur auf die materiellen Dinge schauen und diese für den einen Tag anhäufen.

Achtsamkeit bedeutet keinesfalls Verzicht – Es werden einfach andere Prioritäten gesetzt

Bewusst achtsam zu heiraten bedeutet keinesfalls auf etwas zu verzichten. Stattdessen entscheidet ihr ganz bewusst, was euch wichtig ist und wie ihr das Budget verteilen wollt. Wer sich die richtigen Fragen stellt, kann auch eine kirchliche Trauung achtsam gestalten.

Wenn ihr dem Weg einer traditionellen Hochzeit folgt, anstatt auf eure Herzen zu hören, dann wird euch etwas fehlen, ganz egal wie viele Dinge ihr kauft, Brautjungfern ihr habt und Pinterest Moodboards ihr gefüllt habt.

Nehmt euch doch gleich jetzt einen Moment Zeit und lasst euer Handy für 15 Minuten bei Seite. Schreibt die Antworten auf die folgenden Fragen auf:

Auf was achtet ihr im Alltag (z. B. lokale Produkte zu kaufen, gesundes Essen, gute Partys, geringer Fleischkonsum, zero waste) und was macht eure Liebe aus (seid ihr extrovertiert oder introvertiert, was sind die schönsten Momente eurer Beziehung und worauf seid ihr stolz?)? Wie könntet ihr dies mehr in euren Hochzeitstag einbauen?

Es gibt hier keine falsche und auch keine richtige Antwort. Alles ist erlaubt.

Eure Liebe ist genau richtig, so wie sie ist.

Wenn ihr die zwei Fragen beantwortet habt, dann meldet euch doch gerne bei mir! Ich finde es unglaublich spannend, was euch wichtig ist. Daraus würde ich gerne eine kleine Sammlung erstellen, um noch mehr Brautpaare zu inspirieren.

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